Doodush Pocketwindel: Testbericht

Wir haben für Dich die Doodush Pocketwindel* ausprobiert. Wir waren sehr neugierig, da uns oft gesagt wurde, dass Doodush die ideale Alternative zu den überaus beliebten Milovia Windeln sei. Lies weiter, um zu erfahren, ob die Doodush Pocketwindel tatsächlich hält, was sie verspricht.

Die wichtigsten Punkte in Kürze


Vor- und Nachteile

Vorteile

  • Pocket-Öffnung vorne
  • Kann individuell mit Saugmaterial gefüllt werden
  • Gut geeignet für die Fremdbetreuung
  • Einteiliges System wie eine AIO aber schneller trocknend, da Nässeschutz und Saugmaterial voneinander getrennt getrocknet werden
  • Variante XL für propere Kinder

Nachteile

  • Muss bei jedem Windelwechsel komplett in die Wäsche
  • Keine Newborn Größe
  • Kein Saugmaterial im Lieferumfang

Beschreibung der Windel


Als Nässeschutz ist bei der Doodush Pocketwindel* klassisch PUL verarbeitet. Im Inneren kann man zwischen der Auskleidung mit Mikrofleece oder Coolmax wählen. Beide Materialien transportieren Feuchtigkeit vom Körper weg und sorgen somit für ein Trockenheitsgefühl. Während Microfleece kuschelig weich ist, fühlt sich der Funktionsstoff Coolmax eher glatt und kühl an. Wir haben beide Varianten getestet. Die Pocket-Öffnung, über die das Saugmaterial in der Windel platziert wird, ist bei der Doodush gegenüber vielen anderen Pocketwindeln nicht hinten, sondern vorne. Im Lieferumfang dieser Windel sind aber standardmäßig keine Saugeinlagen enthalten. Die Windel kann/muss mit bereits vorhandenem Saugmaterial bestückt werden. Die Windel ist in den zwei Größen Onesize (5-13 kg) und XL (9-18kg) erhältlich. Innerhalb der jeweiligen Größe kann die Windel über Druckknöpfe auf der Vorderseite dreifach in der Leibhöhe verstellt werden.

Geschlossen wird die Windel mit Druckknöpfen. Eine Besonderheit ist, dass die beiden mittleren Druckknöpfe in der Druckknopf-Verschlussreihe sich farblich vom Rest unterscheiden, um so dem Benutzer eine einfache und schnelle Orientierung darüber zu geben, wo die Mitte ist. Darüber hinaus gibt es an den abgerundeten Flügeln die Möglichkeit des Überknöpfens beim Schließen der Druckknöpfe, so dass die Windel auch bei sehr schmalen Kindern gut sitzt. Grundsätzlich ist die Doodush Pocketwindel, ebenso wie viele andere polnische Stoffwindeln, eher schmal geschnitten.

Material


Die Doodush Pocketwindel* besteht Innen wie Außen zu 100% aus Polyester. Dabei kommt Außen als Nässeschutz weicher, atmungsaktiver PUL (Polyurethanlaminat) zum Einsatz. Innen ist die Windel wahlweise mit Mikrofleece oder Coolmax ausgekleidet. Dabei ist insbesondere der Funktionsstoff Coolmax, der vielen aus dem Bereich der Sportkleidung bekannt sein mag, bisher eher selten als Material für Stoffwindeln genutzt.

Detailansicht

Handhabung


Bevor man die Windel dem Kind anzieht, ist sie über die Druckknöpfe vorne an die Größe des Kindes anzupassen. Bei der Onesize mit insgesamt drei Größeneinstellungen passte für unsere circa 9 kg schwere Tochter die mittlere Einstellung, d.h. die Windel wurde einfach verkleinert. Bei der Zusammenstellung des Saugmaterials ist man sehr flexibel und kann auf die individuellen Bedürfnissedes Kindes bzw. der Wickelsituation eingehen. Vor dem Anlegen wird dann die Mullwindel, Prefold, Einlage oder eine andere Saugmaterialkombination über die Pocket-Öffnung in der Windel platziert. Bei Bedarf kann, ab Beikoststart, noch ein Wegwerfwindel-Vlies auf die so vorbereitete Windel aufgelegt werden bevor man sie dann dem Wickelkind anzieht. Da die Pocketwindel dem einteiligen Stoffwindelsystem zugeordnet wird ist es erforderlich bei jedem Windelwechsel die komplette Windel in die Wäsche zu geben. Vor dem Waschen, bzw. besser direkt nach jedem Windelwechsel, muss die Windel auseinander gebaut werden, d.h. das Saugmaterial muss über die Pocket-Öffnung vorne aus der Windel herausgezogen werden.

Waschen & Trocknen


Vor dem ersten Einsatz muss die Doodush Pocketwindel einmal gewaschen werden. Dafür ist ein Waschgang mit der normalen Buntwäsche ausreichend. Da kein Saugmaterial im Lieferumfang enthalten ist, entfällt hier das obligatorische mehrfache Einwaschen, da man auf Vorhandenes zurückgreift. Gewaschen werden die einzelnen Teile dann laut Herstellerangaben zusammen mit der 60°C Stoffwindelwäsche. Gegenüber einer All-In-One hat die Pocketwindel den Vorteil, dass sie schneller trocknet, da Nässeschutz und Saugmaterial voneinander getrennt gewaschen und getrocknet werden. Für das Saugmaterial kann, wenn vorhanden, auch gern der Wäschetrockner zum Einsatz kommen. Die Pocketwindel an sich darf aber nicht in den Trockner, da das PUL hitzeempfindlich ist. Das stellt aber kein Problem dar, denn die Kombination PUL und Coolmax oder Mikrofleece trocknet auch auf der Wäscheleine innerhalb kurzer Zeit.Wie bei allen anderen PUL Produkten darf kein Weichspüler oder Bleichmittel verwendet werden.

Preis


Der Preis für die Pocketwindel* ohne Saugmaterial liegt bei circa 25€ für die Onesize Größe. Für die XL wird ein Mehrpreis von 1 € erhoben. Damit ist die Doodush vergleichsweise günstig für eine Pocketwindel. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass bei diesem Preis kein Saugmaterial enthalten ist und man dieses entweder schon im Bestand haben oder aber sonst neu anschaffen muss.

Fazit


Praktisch und durchdacht ist, wie ich finde, bei den Pocketwindeln von Doodush* die vorne platzierte Pocket-Öffnung. Denn man muss ja die Saugeinlagen aus der benutzten Windel herausziehen, und das ist abhängig vom Inhalt der Windel definitiv vorne angenehmer als hinten. Die Idee hinter dem Ansatz, dass die Pocketwindel ohne Saugeinlagen verkauft wird, finde ich grundsätzlich gut. So kann man auf bewährte Saugmaterialkombinationen aus seinem Bestand zurückgreifen. Für diejenigen die allerdings neu mit Stoffwindeln starten wollen, mag das möglichweise ein Grund sein sich eher für eine Pocketwindel zu entscheiden bei der die Saugeinlagen im Lieferumfang enthalten sind. Die Windel eignet sich sehr gut für die Fremdbetreuung, da man sie gut vorbereiten kann und sie als Komplettwindel einfach anzulegen ist. Die farblich abgesetzten Druckknöpfe können hier für die wickelnde Person eine Orientierung beim Schließen der Windel geben. Für unsere eher zierliche Tochter ist der schmale Schnitt der Windel ideal. Trotz des schmalen Schnitts bietet die Pocketwindel ausreichend Platz, um z.B. mit einer Prefold und Hanf-Einlage bestückt zu werden und so zuverlässig drei Stunden dicht zu halten. Hierbei hat mich im Vergleich der beiden Varianten insbesondere die Variante mit Coolmax überzeugt, da sie gegenüber der Variante mit Mikrofleece schon im nicht befüllten Zustand sehr schlank ist und demzufolge mit der oben genannten Saugmaterialkombination ein sehr schlankes aber saugstarkes Windelpaket macht.

Ich empfehle die Pocketwindel von Doodush insbesondere Eltern, die nicht auf den Komfort eines einteiligen Systems verzichten wollen bzw. für die Fremdbetreuung auf ein solches zurückgreifen müssen. Die Windel lässt sich bestens an die Bedürfnisse des Kindes anpassen und da sie ohne Saugeinlagen geliefert wird kann man ressourcensparend auf bereits vorhandenes und bewährtes Saugmaterial zurückgreifen.

Der Hersteller


Die polnische Stoffwindelmarke Doodush produziert bereits seit 2013 Stoffwindeln. Angefangen hat vor über 10 Jahren alles damit, dass die Großeltern nicht die perfekte Stoffwindel für ihre Enkelin fanden und daraufhin eine Eigene entwickelten. Mittlerweile wird das Familienunternehmen von der Tante dieser Enkelin geführt. Besonderen Wert legt das Unternehmen darauf, die einheimische Produktion und Industrie zu unterstützen. Und so werden die Stoffwindeln mit polnischen Stoffen in einer kleinen Werkstatt im Süden von Polen entworfen und gefertigt.


Rebecca Ziehe
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