Sumo Diaper Testbericht

Wir haben für Dich die Sumo Diaper* Stoffwindel ausprobiert. Lies unseren Sumo Diaper Testbericht, um zu erfahren, welche Erfahrungen wir mit dieser etwas anderen Überhose gemacht haben!

Die wichtigsten Punkte in Kürze


Vor- und Nachteile

Vorteile

  • gute Passform durch weiches Material
  • bestechende Optik
  • auch mit anderen Einlagen nutzbar
  • Wanne leicht abwischbar

Nachteile

  • eher mit einer Ai3 als mit einer Ai2 vergleichbar (was für manche auch ein Vorteil sein kann)
  • keine mitwachsenden Größen
  • Materialen offiziell nur bei 40 Grad waschbar (mehr Info dazu im Text!)

Beschreibung der Windel


Der Nässeschutz der Sumo Diaper* ist direkt etwas besonderes, denn er ist zwar fest mit der Außenwindel vernäht, erinnert jedoch eher an eine All in Three-Windel, als an eine klassische Überhose, denn nur der Innenteil ist wasserdicht.

Die von Sumo angebotenen Einlagen heißen Ufo und kommen mit einem Saugkern aus Cellulose und PLA, die Oberfläche ist wie schon bei der Überhose aus Tencel gefertigt. Dieser Materialmix ergibt eine sehr weiche und anschmiegsame Haptik.

Die Windel kann nicht nur mit den bestellbaren Ufo-Saugeinlagen, sondern auch mit bereits vorhandenem Saugmaterial bestückt werden, allerdings muss bei der Auswahl darauf geachtet werden, dass die Einlagen noch in die wasserdichte Wanne passen. Die Windel ist in drei Größen erhältlich und jeweils an den Bauchumfang anpassbar. Geschlossen wird die Windel mit Druckknöpfen und einem zusätzlichen Bändchen. Die Sumo Diaper gibt es in drei Farbvarianten, wobei sich lediglich die Farben der Bänder unterscheiden: blau, weiß und braun.

  • Klein  2-5 kg
  • Medium  4-11 kg
  • Groß 9-19 kg

Material


Die Sumo* Windel ist wie bereits erwähnt vor allem aus Tencel und Bio-Baumwolle gefertigt, wodurch sie ein extremer Hand(und wahrscheinlich auch Babypo)schmeichler ist. Tatsächlich sind lediglich die sechs Druckknöpfe und die PU-Membran des Nässeschutzes die einzigen nicht-natürlichen Fasern an der Sumo. Als Material der Überhose kommen hauptsächlich Tencel und Baumwolle (kbA) zum Einsatz, nur die Membran besteht aus PU. Der Lyocell (Tencel) wird für Sumo nachhaltig produziert.

Die konkrete Zusammensetzung lautet laut Hersteller wie folgt:

Sumo Überhose:

  • Obermaterial: 70 % Bio-Baumwolle, 30 % Lyocell (TENCEL™)
  • Bänder: 100 % Baumwolle
  • Innenmaterial: 75 % Lyocell (65 % TENCEL™, 10 % Smartcell™ sensitive), 25 % Modal (TENCEL™)
  • Membran: 100 % PU

Ufo: Saugeinlage

  • Obermaterial: 100 % Lyocell (TENCEL™)
  • Saugkern: 70 % Viskose, 30 % PLA

Handhabung


Da keine Leibhöhe eingestellt werden muss und auch die Nässeschutz-Wanne fest vernäht ist, ist die Handhabung der Sumo Diaper* sehr einfach. Mit eingelegtem Saugmaterial kommt die Windel ans Kind und muss lediglich am Bauch passend eingestellt werden. Dabei stehen an jeder Seite zwei Druckknöpfe und zusätzlich das Band zur Verfügung.

In der Praxis mit einem kleinen Säugling mit sehr weichem Stuhl und ohne Abhalten muss die Sumo durch den flächenmäßig kleinen „Auffangbereich“ häufiger komplett in die Wäsche – die Testsituation wäre mit einem älteren Kind und/oder einer funktionierenden Windelfrei-Praxis definitiv einfacher für die Testwindel gewesen. Aus diesem Grund ziehe ich als Vergleichswindeln im Sumo Diaper Testbericht auch keine All in Two, sondern All in Three Windeln hinzu, mit denen die Sumo sehr viel mehr Gemeinsamkeiten hat. Ihr Vorteil diesen gegenüber ist, was All in Three-Hersteller eigentlich als Nachteil ausweisen würden: die fest vernähte Wanne. So ist das System deutlich simpler und verständlicher und zumindest nach meiner Erfahrung muss auch bei anderen All in Three Windeln die Wanne sehr viel häufiger gewaschen werden, als beworben wird.

Was das Saugmaterial angeht bietet sich ebenfalls der Vergleich zu Ai3 an, da durch den begrenzten Nässeschutz schmale Einlagen deutlich besser passen als etwa Prefolds oder Mullwindeln. Die Sumo-eigene Einlage Ufo ist, wie auf dem Foto zu erkennen, verhältnismäßig schmal geschnitten. Das Material wirkt laut herstellerangaben antibakteriell. Flüssigkeit wird von der Ufo sehr schnell aufgesogen, sodass sie auch eine Chance gegen Schwallpiesler hat. Wem die Ufo-Einlage zu wenig Fläche bietet, der kann problemlos auch Saugeinlagen anderer Hersteller verwenden. Die Wanne in der Sumo Diaper wirkt zwar schmaler als die der Vergleichswindeln, sie ist jedoch recht flexibel und bietet mehr Platz, als es auf den ersten Blick scheint.

Auf diesem Bild liegen vier verschiedene Einlagen unterschiedlicher Hersteller zum Vergleich nebeneinander.

Waschen & Trocknen


Alle Bestandteile der Sumo Diaper* dürfen laut Waschettiketten nur bei 40° Celsius gewaschen werden. Da ich dies für zu wenig für eine regelmäßige, hygienische Wäsche halte, habe ich Rücksprache mit Sumo gehalten. Die Angabe im Etikett stamme von der Herstellungsfirma der Materialien und man sei bereits im Gespräch, diese an 60 Grad Celsius anzupassen. Ich habe meine Testwindel bei 60 Grad gewaschen und konnte bisher keine Abnutzung oder Undichtigkeiten feststellen.

Preis


Der Preis für eine Sumo Windel ohne Saugmaterial liegt bei 39 Euro während die dazu passende, geformte Einlage 14 Euro kostet. Verschiedene Test- und Setangebote stehen dauerhaft im Sumo-Shop* zur Verfügung.

Fazit


Mit der Sumo Diaper* hat das Hersteller-Team eine neue Variante der Stoffwindel auf den Markt gebracht, die Abwechslung in die Auswahl bringt. Die Handhabung ist simpel und das Material fühlt sich gut an. Auch der Fokus auf nachhaltige Materialien dürfte für viele Eltern, die auf Stoffwindeln setzen, ein interessantes Kriterium sein.

Indem ich die Sumo Diaper für den Testbericht mit All in Three Windeln verglichen habe, habe ich hoffentlich deutlich machen können, wo die Schwäche der Sumo liegt: Der Nässeschutzbereich ist im Vergleich zur klassischen Überhose einfach kleiner. Wen dies nicht stört oder wer ohnehin mit dem Ai3-System liebäugelt, dem kann ich die Sumo Diaper definitiv zum Testen empfehlen!

Der Hersteller


Die Sumo-ErfinderInnen schreiben sich preisgekröntes, modernes Design und zukunftsfähige, nachhaltige Materialien auf die Fahnen. Gegründet wurde das dazugehörige Unternehmen 2020 in Berlin von Luisa Kahlfeldt, einer mehrfach ausgezeichneten Produkt- und Industriedesignerin, sowie Caspar Böhme (internationaler Unternehmer und Creative Director).

Mascha
Letzte Artikel von Mascha (Alle anzeigen)