Stoffwindeln sind wiederverwendbare Windeln, daher musst Du sie waschen. Viele denken, dass auch heute das Stoffwindeln waschen noch so kompliziert ist wie früher. Auskochen und Handwäsche? Fehlanzeige!
Während die Frauen (ja, das Waschen war vor 50 Jahren ausschließlich Frauensache – leider) sich noch an Waschbrettern unter großer körperlicher Anstrengung abmühten, die Wäsche und die verschmutzten Stoffwindeln zu reinigen, ist es heute kinderleicht: Sowohl die modernen und pflegeleichten Stoffwindeln, die heutigen Hightech-Waschmaschinen sowie die hochwirksamen Waschpulver leisten hierzu einen großen Beitrag. Und wer wenig Platz hat kann seine Stoffwindeln sogar im Trockner trocknen. Somit ist der Zeitaufwand beim Stoffwindeln waschen wirklich auf ein Minimum reduziert.
Wir möchten in diesem Artikel nun endlich mit dem Mythos aufräumen, dass Stoffwindeln waschen unendlich aufwändig sei und zeigen Dir, wie kinderleicht das Waschen geht.
Die Stoffwindel-Waschgrundsätze in Kürze
- Benutzte Stoffwindeln solltest Du bis zur nächsten Wäsche max. drei Tage in einem Wetbag* oder Windeleimer* aufbewahren.
- Du solltest Vorwäsche oder Spülen und Schleudern vor dem Hauptwaschgang wählen.
- Hauptwaschprogramm mit 60 Grad über eine Laufzeit von idealerweise 2 bis 3 Stunden wählen; Schleudern mit max. 1000 Umdrehungen/min.
- Benutze ein Vollwaschmittel (am besten „Sensitiv“). Dies entfernt Bakterien und schont die Haut.
Grundwissen Stoffwindeln Waschen: Wie funktioniert`s?
Sämtliche maschinell betriebene Reinigungsvorgänge, sei es Spülmaschine oder Waschmaschine, laufen nach dem gleichen Prinzip ab: Dem Sinnerschen Kreis. Gemäß diesem sorgen vier voneinander abhängige Faktoren dafür, dass Deine Wäsche hygienisch sauber wird:
- Chemie: Waschmittel (Art & Konzentration)
- Temperatur
- Zeit: Dauer des Waschprogramms
- Mechanik: Drehen und aneinander reiben der Waschstücke
Man kann einzelne Parameter verkürzen, wodurch ein anderer verlängert werden muss. Ein typisches Beispiel ist das Sparprogramm: Hier geht die Temperatur runter, aber die Zeit hoch und die Wäsche wird trotzdem sauber! Alle Parameter müssen daher aufeinander abgestimmt sein, um ein gutes Waschergebnis zu erzielen. Keine Sorge: Der Sinnersche Kreis ist mittlerweile fast 60 Jahre alt und so lange wird auch an der Optimierung von Waschmaschinen geforscht. Unsere heutigen Hightech-Waschmaschinen sind daher sehr gut in der Lage, auch stark verschmutzte Wäschestücke wie Stoffwindeln rückstandslos sauber zu bekommen.
Wie kinderleicht das Stoffwindeln waschen ist, zeigen wir Dir hier. Auf geht es!
Stoffwindeln waschen & trocknen: Die wichtigsten Punkte
Was tun vor dem Waschen der Stoffwindeln?
Bevor Du die Stoffwindeln wäscht, solltest Du ein paar Kleinigkeiten beachten:
- Windelvlies, das mit Stuhlgang verschmutzt ist, gehört in den Müll. Stuhlgang ist ab dem Beikostalter nicht mehr wasserlöslich und darf daher nicht mitgewaschen werden. Hier kommen also auch moderne Waschmittel und Maschinen an ihre Grenzen.
- Einlagen, wie Prefolds, Mullwindeln oder Booster solltest Du aus den Überhosen oder Höschenwindeln nehmen. So kann die mechanische Wirkung der Waschmaschine besser einsetzen.
- PUL Überhosen solltest Du in ein Wäschenetz* geben,damit der Stoff besser geschützt ist. Löcher im PUL sorgen dafür, dass die Überhosen nicht mehr dicht sind, was sehr schade wäre.
- Klettverschlüsse an Überhosen oder Höschenwindeln solltest Du mit dem Gegenklett verschließen. Im Klett sammeln sich nicht nur gern Fusseln, sondern er kann auch andere Wäschestücke durch Reibung oder Anhaftung beschädigen
Wie oft Stoffwindeln waschen?
Wir empfehlen die Stoffwindeln ca. alle 3 Tage zu waschen. Auch dann, wenn die Waschmaschine noch nicht voll ist. Du kannst auch problemlos weitere für 60° Celsius geeignete Wäschestücke wie Handtücher, Bettwäsche etc. zusammen mit den Stoffwindeln waschen.
Es gibt zwei Gründe, warum das Waschen von Stoffwindeln in diesem Intervall Sinn macht:
- Urin beginnt unter Luftabschluss zu zerfallen und es entsteht Ammoniak. Ammoniak schädigt über lange Zeit hinweg das Material und kann sich in den Windeln festsetzen.
- Flecken in den Stoffwindeln setzten sich umso hartnäckiger fest, je länger sie einwirken können.
Wo Stoffwindeln lagern?
Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, Deine Stoffwindeln zu lagern, ohne dass gleich Deine ganze Wohnung nach Pipi riecht.
In diesen Lagerungsutensilien lagerst Du Deine Stoffwindeln in der Zwischenzeit geruchsdicht, aber luftdurchlässig. Das ist wichtig, denn je mehr Sauerstoff Du an die Windeln lässt, umso weniger Ammoniak kann sich hier bilden und umso weniger werden die Windeln strapaziert.
Beim Lagern solltest Du ebenfalls Staunässe vermeiden: Daher werfe am besten keine ausgewaschenen nassen Windeln mit in Wetbags oder Windeleimer. Solltest Du Waschlappen nutzen, dann wirf sie in einen separaten Wetbag oder auch in ein Wäschenetz. Durch zu viel Feuchtigkeit in den Windeln kann sich schneller Schimmel bilden.
Verschmutzte PUL Überhosen solltest Du in einem separaten Wäschenetz aufbewahren, um zu vermeiden, dass das Material evtl. angegriffen wird. Das Wäschenetz* kannst Du zum Waschen komplett mit in die Maschine geben, was Deine Überhosen während des Waschgangs zusätzlich schützt. Ein weiterer Vorteil: Auf einen Blick findest Du alle Überhosen wieder und keine gelangt aus Versehen in den Trockner.
Überhosen aus Wolle hingegen, müssen nur alle 2 bis 3 Wochen oder bei Verschmutzungen gewaschen werden. Dazwischen reicht es aus, die Überhosen nach dem Tragen auslüften zu lassen. Sind sie nicht verschmutzt, können sie immer wieder verwendet werden.
Wie viele Stoffwindeln gleichzeitig waschen?
Du solltest Deine Waschmaschine nicht überfüllen. Denn große Mengen an Stoffwindeln in der Waschtrommel, bedeuten meist zu wenig Wasser für eine gründliche Reinigung. Wirf einen Blick auf die Maximalgewichtsangaben Deiner Waschmaschine. Vergiss nicht, dass das Maximalgewicht in Bedienungsanleitungen von dem Gewicht nasser Wäsche ausgeht. Bei unseren super saugstarken Windeln gibt es hier eine große Differenz zwischen dem feuchten und trockenen Zustand.
Zu wenig Wäsche wiederum erhöht die Reibung der Wäschestücke aneinander und kann zu vorzeitigem Materialverschleiß führen. Du beeinflusst mit der Wäschemenge also direkt den Faktor Mechanik. Als Faustregel gilt, etwa eine Hand breit sollte oben in der Trommel noch Platz sein.
Solltest Du weniger Windeln waschen wollen, kannst Du die Windeln einmal spülen und schleudern und dann Kochwäsche, wie Handtücher, Unterwäsche, Socken und Co. hinzugeben. Große Handtücher solltest Du jedoch besser separat waschen, da sie a) zu viel Wasser aufsaugen und b) sich einzelne Windeln oder Einlagen in ihnen verheddern können und dann möglicherweise nicht genügend gespült werden. Meist passt ein großer gefüllter Wetbag nach drei Wickeltagen in die Maschine plus ein Wetbag mit Waschlappen.
Welches Waschprogramm eignet sich?
Neben der Mechanik spielen auch Temperatur und Zeit laut Sinnerschem Kreis eine große Rolle bei der Reinigung der Wäsche. Moderne Waschmaschinen sind darauf programmiert, möglichst energie- und ressourcensparend zu arbeiten, also mit möglichst wenig Wasser und niedriger Temperatur zu waschen. Da alle Faktoren des Sinnerschen Kreises aufeinander Einfluss nehmen, bedeutet dies, dass die Wäsche länger dauert, der Faktor Zeit also angepasst werden muss, um die Wäsche sauber zu bekommen.
- Die ideale Temperatur beträgt 60 Grad. Da Bakterien sich bei 40 Grad besonders wohlfühlen, ist bei verschmutzten Windeln von einer Wäsche mit zu geringer Temperatur abzuraten.
- Damit Deine Stoffwindeln vor dem Hauptwaschgang schon einmal durchgespült sind, kannst Du entweder Vorwäsche wählen oder aber Deine Windeln einmal Spülen und Schleudern. Deine Windeln sind darauf ausgelegt, möglichst viel Flüssigkeit aufnehmen zu können. Das bedeutet, dass sie viel Wasser benötigen, um sauber gewaschen zu werden. Wird mit zu wenig Wasser gewaschen, können die Windeln nicht komplett ausgespült werden, Waschmittelrückstände verbleiben eventuell in den Windeln und bilden die ideale Grundlage für Ablagerungen. Über kurz oder lang beginnen Deine Windeln schließlich zu stinken. Daher ist es wichtig, dass Deine Windeln bereits gut mit Wasser vollgesogen sind, bevor sie im Hauptwaschprogramm hygienisch sauber gewaschen werden.
- Das Hauptwaschprogramm sollte möglichst bei 60 Grad über ca. 2 bis 3 Stunden laufen. Koch- oder Buntwäsche eignen sich hier gut. Betätige falls vorhanden die Wasser Plus-Taste oder wähle ein Programm, das besonders viel Wasser verwendet.
- Ein Extra-Spülgang hilft, wenn am Ende des Waschgangs noch Schaum auf der Wäsche erkennbar ist.
- Schleudern bei max. 1000 Umdrehungen schont Deine Stoffwindeln.
Welches Waschmittel fürs Stoffwindeln waschen?
Do`s: Vollwaschmittel für Einlagen und PUL-Überhosen
Um DAS Stoffwindelwaschmittel ranken sich wohl die meisten Mythen. Hygienisch sauber waschen sollte es und dabei keine unnötigen Zusatzstoffe enthalten, denn immerhin kommen diese in Kontakt mit Schleimhäuten und dem Intimbereich Deines Kindes. Es ist eigentlich ganz simpel: ein Vollwaschmittel sollte es bei den Einlagen sein, also ein Waschmittel mit Sauerstoffbleiche. Sauerstoffbleiche desinfiziert, bleicht Flecken und sorgt so dafür, dass Deine Windeln bei 60°C hygienisch sauber werden. Dabei zerfällt sie in Wasser, Sauerstoff und Soda.
Wer Baukastensysteme nutzt, sollte zu seiner Windelwäsche immer separat Sauerstoffbleiche (Fleckensalz) hinzugeben, da nur so ein Vollwaschmittel entsteht.
Auch PUL Überhosen dürfen mit Pulverwaschmittel gewaschen werden, denn Pulverwaschmittel wird vor dem Einspülen in die Trommel mit Wasser aus dem Dosierfach gespült und löst sich dort bereits auf. Wichtig ist aber bei PUL Überhosen zu Wissen, sauerstoffbleiche kann PUL Überhosen angreifen, wenn sie überdosiert wird. Du kannst also z.B. ein normales Colorwaschmittel nehmen und sie mit Deiner Buntwäsche bei 40 Grad waschen, solange sie nur mit Urin in Kontakt gekommen sind.
Do`s: Wollwaschmittel für Wollüberhosen
Wollüberhosen solltest Du mit einem Wollwaschmittel waschen, dass leicht rückfettend und somit pflegend wirkt. Dieses Waschmittel kannst Du aus Olivenseife/Seifenflocken auch einfach selbst herstellen und sparst dir so unnötige Verpackung und gleichzeitig den Emulgator beim Fetten, denn auch hier hilft dir die Seife weiter. Bei starker Nutzung kann eine Grundreinigung der Überhosen nötig sein. Wolle darf durchaus stark erhitzt werden, solange sie dabei nicht stark bewegt wird. Wolle verfilzt durch eine Kombination aus:
- Hitze
- Reibung
- Seife
Langes einweichen, starke Reibung in nassem Zustand und aggressives Waschmittel solltest Du bei Wolle vermeiden.
Do’s: Sensitiv Waschmittel zum Stoffwindeln Waschen
Bei sehr empfindlicher Haut solltest Du auf ein Sensitiv-Waschmittel Wert legen.
Do’s: Wasserhärte kennen
Ein wichtiger Punkt generell beim Waschen ist es, die Wasserhärte vor Ort zu kennen und sie mit Wasserenthärter anzupassen. So sparst Du Waschmittel und sorgst dafür, dass keine Rückstände auf Deinen Windeln verbleiben bzw. genügend waschaktive Substanzen vorhanden sind, um Deine Windeln sauber zu bekommen. Dein Waschmittel solltest Du dazu immer genau nach Anleitung dosieren. Zu viel Waschmittel sorgt für Rückstände und belastet unnötig die Gewässer. Zu wenig Waschmittel und Deine Windeln werden nicht richtig sauber.
Don`ts: Flüssigwaschmittel zum Stoffwindeln waschen
Flüssigwaschmittel enthalten als waschaktive Substanz vorrangig Seife, sind mit Wasser verdünnt, in Plastik verpackt und somit um einiges unökologischer als Pulverwaschmittel, insbesondere wenn Du ein Pulverkonzentrat wählst. Darüber hinaus enthalten sie keine Sauerstoffbleiche. Besonders bei Mikrofaser solltest Du ein Pulverwaschmittel wählen, da die Seife in Flüssigwaschmittel die Einlagen verseifen würde und sie so wasserabweisend würden.
Don`ts: Waschnüsse, Kastanien, Efeu & Co. zum Stoffwindeln waschen
Von Experimenten mit Waschnüssen, EcoEgg, Kastanien oder Efeu würde ich Dir dringend abraten. Zum einen verbleiben sie bis zum Ende der Wäsche in der Maschine und können daher nicht richtig ausgespült werden. Darüber hinaus gehören Stoffwindeln zu den schmutzigsten Dingen, die Du je waschen wirst. Wer nicht genau weiß, was es benötigt, um Wäsche hygienisch sauber zu bekommen, sollte nicht versuchen, sein Waschmittel selbst zusammenzustellen. Das Ergebnis sind sonst langfristig müffelnde oder auslaufende Windeln, wunde Pos und Unzufriedenheit.
Don`ts: Ökologische, enzymfreie Waschmittel – auch nicht für Bambusviskose notwendig!
Ökologische Waschmittel sind meist frei von Enzymen und flüssig. Enzyme wie Lipase, Protease, Amylase sollen organische Verschmutzungen wie Fette, Eiweiße und Stärkehaltiges entfernen und sorgen dafür, dass Deine Wäsche sauber wird. Sind keine Enzyme im Waschmittel enthalten, werden diese meist durch Seife ausgeglichen. Viele Diskussionen ranken sich um das Enzym Cellulase, das nicht für Windeln mit Bambusviskose genutzt werden darf. Cellulase glättet Stoffe, indem es Knötchen und Pilling, ähnlich einem Fusselrasierer, minimal abrasiert. Es wird nicht dafür sorgen, dass sich Deine Windeln in Luft auflösen, zumal Cellulase ja nicht nur Bambusviskose, sondern auch Baumwolle oder Hanf angreifen müsste und somit für keine natürlichen Materialien verwendet werden dürfte. Bambusviskose ist allgemein ein empfindlicherer Stoff als Baumwolle oder Hanf und wird daher beim Waschen automatisch stärker beansprucht.
Don`ts: Waschzusätze wie Hygienespüler, Weichspüler und Co. beim Stoffwindeln waschen
Weich- & Hygienespüler gehören nicht in die Stoffwindelwäsche. Sie werden beim letzten Spülgang in die Trommel gespült und legen sich auf die Fasern. Das kann dazu führen, dass deine Stoffwindeln nicht mehr genügend saugen und die Inhaltsstoffe (die wirklich unappetitlich sind – für mehr Infos NDR DOKU) direkt an die Haut Deines Kindes gelangen.
Weichspüler sind auch bei normaler Wäsche unnötig. Wer auf Duft setzen möchte gibt einfach ein Tuch mit ätherischen Ölen zur Wäsche oder in den Trockner, falls vorhanden. Wer nicht über einen Trockner verfügt, kann seine Wäsche draußen trocknen, besonders bei kaltem Wetter wird die Wäsche weicher. Anschließendes bewegen und „kneten“ der Wäschestücke ebenfalls.
Hygienespüler sind allgemein absolut unnötig, denn sie töten einfach alles ab – auch gute Organismen auf der Haut, denn sie werden wie Weichspüler zum Schluss einfach über die Wäsche gespült und verbleiben dann dort. Die Stoffe des Hygienespülers landen also beim nächsten Tragen direkt auf der Haut und können dort starke Reaktionen und Allergien auslösen. Sie belasten darüber hinaus sehr stark die Gewässer und sollten daher möglichst gar nicht zum Einsatz kommen.
Wie und wo Stoffwindeln trocknen?
Stoffwindeln sollten möglichst schnell trocknen, da sich so eventuelle Keime und Bakterien nicht vermehren können.
Am ökologischsten trocknen Stoffwindeln auf dem Wäscheständer im Freien. Wer drinnen auf der Leine trocknet, sollte darauf achten, dass die Windeln nicht zu eng hängen und Luft gut zirkulieren kann.
Weitere Punkte zum Stoffwindeln Waschen
Stoffwindeln strippen: Wie Stoffwindeln waschen bei Windelsoor oder wundem Po?
Wenn Dein Kind unter einem wunden Po leidet, die Windeln beginnen zu müffeln oder keine Flüssigkeit mehr aufnehmen kann es sein, dass Deine Windeln eine Grundreinigung benötigen. Es gibt verschiedene Arten der Grundreinigung und daher solltest Du vorher genau schauen, was mit Deinen Windeln nicht stimmt und welche Ursache dies hat, damit Deine Windeln nicht sofort wieder beginnen zu müffeln. Um eventuelle Rückstände aus den Windeln zu lösen hilft ein Bad in Milchsäure, dafür lässt Du die sauberen Windeln in Deiner Waschmaschine oder auch in einem Behälter für min. 3 Stunden in Wasser mit Wasser und Milchsäure oder verdünnter Zitronensäure (bitte möglichst nur bei Saugmaterial) baden. Im Anschluss wäscht Du Deine Windeln erneut bei min. 60° Celsius mit einem Vollwaschmittel.
Sollte dein Baby unter Windelsoor leiden, können manche Stoffwindeln auch einmal bei 90°C gewaschen werden. Mulltücher und Prefolds aus Baumwolle sind dafür häufig zugelassen.
Wie viel Kosten entstehen für Stoffwindeln waschen?
Die Kosten für eine Waschladung variieren je nach Modell, Waschladung, Alter der Maschine und auch Standort. Stellen wir dennoch eine grobe Rechnung auf:
1.Kosten für Wasser & Maschine:
Je nach Alter der Waschmaschine verbraucht sie zwischen 50 bis 80l Wasser pro Waschladung. Mit Abwasser kommt man so auf 3,50 – 4,50€ pro m3 was wiederum 0,17- 0,36€ pro Waschmaschine entspricht.
2. Kosten für Waschmittel pro Waschladung:
0,14€/WL bei DM sensitiv
3. Kosten für Strom pro Waschladung:
zwischen 0,6 – 1,0 kWh; 1kWh kostet ca. 0,32€
Das macht etwa 0,60- 0,80€ pro Waschgang bei 60°C
Gegebenenfalls kommt noch Enthärter hinzu mit 1,30€ pro Kg – wodurch wiederum Waschmittel geringer dosiert und eingespart werden kann.
Macht also für unsere Windelwäsche bei 3 Waschgängen pro Woche zwischen 1,80 – 2,40€ an zusätzlichen Waschkosten inkl. Strom. Wenn Du es genauer wissen und auf deine Maschine oder andere Parameter anpassen willst, findest Du hier weitere Infos.
Waschfehler und was Du tun kannst
Stoffwindeln stinken
Wenn deine Stoffwindeln stinken, solltest Du zuerst deine Wasch- und Lagerroutine überprüfen. Besonders beim Zahnen oder wenn dein Baby wenig getrunken hat kann sich auch das Ausscheidungsverhalten ändern und Du solltest deine Stoffwindeln eher in kürzeren Abständen waschen. Auch hier solltest Du wieder auf die Zugabe von Sauerstoffbleiche achten. Dazwischen solltest Du deine Windeln so luftig wie möglich lagern.
Waschmittelrückstände in den Stoffwindeln
Waschmittelrückstände in deinen Windeln kannst Du vermeiden, indem Du 30 ml Milchsäure (Ulrich Entkalker oder Lotties Wäschefreund) ins Weichspülerfach gibst. Die Milchsäure neutralisiert die möglichen Waschmittelrückstände und sorgt darüber hinaus für etwas weichere Wäsche. Sind Flecken bereits vorhanden, hilft ein Bad in Milchsäure oder auch Zitronensäure im Wasserbad, um deine Windeln wieder zu befreien.
Flecken vermeiden oder entfernen?
Flecken vermeidest Du am ehesten, indem Du in kurzen Abständen wäscht. Je länger deine Windeln schmutzig sind, umso besser können sich Flecken festsetzen. Auch direktes Ausspülen mit kaltem Wasser kann helfen, ist aber recht aufwändig. Ab Beikostalter solltest Du ein Windelvlies zum Wegwerfen nutzen, dass das Grobe auffängt, oder ein waschbares Windelfleece. Das kannst Du dann über der Toilette von groben Verschmutzungen reinigen und anschließend ausspülen. So sind eventuelle Flecken nur auf dem Windelfleece.
Flecken entfernen kannst Du am besten durch die Sonne. Hänge hierfür Deine Windelwäsche auf einem Wäschtrockner in die Sonne. Die UV-Strahlung bleicht Flecken aus. Wenn das im Winter schwierig wird, hilft Gallseife oder auch ein Fleckenzwerg auf Sauerstoffbasis.
Einlagen saugen keine Flüssigkeit
Wenn deine Einlagen nicht mehr saugen, sind sie entweder nicht ausreichend eingewaschen oder sie sind verseift (letzeres betrifft häufig Mikrofaser). In diesem Fall kannst du deine Einlagen für kurze Zeit in Spüliwasser legen, um die Beläge zu lösen.
PUL Überhosen sind undicht
Wenn PUL Überhosen undicht sind, sind sie meist kaputt. In diesem Falle hilft nur noch eine Einlage mit integrierter PUL Schicht. Die Ursachen sind vielfältig, sowohl starke Temperaturschwankungen als auch mechanische Beanspruchung können das PUL beschädigen und deine Windeln somit unbrauchbar machen. Daher bitte nicht im Trockner trocknen oder bei starker Kälte auf der Leine vergessen. Auch starke Beanspruchung durch auf dem Boden rutschen und hohe Schleuderzahlen, aber auch andere scharfkantige Wäschestücke oder offene Kletts können deine Windeln schädigen. Solltest Du sie immer nach Pflegehinweis gewaschen und getrocknet haben, hilft eine Reklamation beim Hersteller.
Waschmaschine stinkt
Die Hauptursache für Gestank sind Bakterien und Schimmel, die sich in der Waschmaschine angesiedelt haben. Durch geringe Waschtemperaturen und Kurzprogramme können sich diese an der Trommel, im Waschmittelfach und/oder im Gummiring festsetzen. Sie ernähren sich von Fetten und Schmutzresten, die durch Textilien in die Waschmaschine gelangen. Begünstigt wird dieses Phänomen dadurch, dass die Laugenwanne zumeist aus Kunststoff besteht auf dem sich leichter Bakterien und Schimmel ansiedeln können.
Darüber hinaus sind Flusensieb sowie Waschmaschinenzuleitungsschlauch ideale Nährböden für Bakterien, da sich hier Schmutz und Feuchtigkeit sammelt. Wer seine Waschmaschine reinigt, sollte daher auch diese zwei Orte prüfen und ggf. reinigen.
Hohe Temperaturen & Pulver-Vollwaschmittel: Regelmäßige Waschgänge bei mindestens 60°C in Verbindung mit dem Bleichmittel in Pulver-Vollwaschmitteln beseitigen die Bakterien und Schimmel in der Laugenwanne, der Waschmitteltrommel und zum Teil auch im Gummiring. In Flüssigwaschmitteln sind die Bleichmittel nicht enthalten und begünstigen so die Ansammlung von Keimen.
Reinigung der Waschmaschine mit umweltschonenden Haushaltsmitteln:
- Zitronensäure oder Essig: Du kannst jeweils ein Mittel auf einen Putzlappen geben und die Bestandteile der Waschmaschine damit gründlich säubern. An Stellen mit starken Verschmutzungen empfiehlt es sich, die Zitronensäure oder den Essig länger einwirken zu lassen. Zum Aufsprühen auf die verdreckten und verkalkten Stellen kannst Du z.B. eine gereinigte Sprühflasche von Fensterputzmittel verwenden. Wichtig: Nach dem Aufsprühen die Waschmaschine durchlaufen lassen oder alles mit einem sauberen nassen Putzlappen nachwischen, da diese beiden Helfer bei regelmäßiger Anwendung und zu langer Einwirkungsdauer das Gummi sowie das Plastik der Waschmaschine angreifen können.
- Natron: In das Waschmittelfach geben und ein Programm mit 40°C einstellen.
- Spülmaschine & kochendes Wasser für das Waschmittelfach: Das Waschmittelfach kann ohne Probleme entfernt und in die Spülmaschine gestellt werden. Wenn Du das Fach herausgenommen hast, kannst Du mit einer Bürste und oder einem Gartenschlauch mit stärkerem Strahl die Schmutzreste dort entfernen, wo normalerweise das Waschmaschinenfach steckt. Nach dem Einsetzen kochendes Wasser in das Waschmittelfach laufen lassen, so dass es hygienisch rein wird.
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